Schülerinnen und Schüler der KGS Moringen zeigen großes Engagement
Ein kleiner Betrag mit großer Wirkung: Der Klasse 6.2 der Kooperativen Gesamtschule Moringen fehlten noch 20 Euro für ihre Klassenfahrt. Doch anstatt einfach um Unterstützung zu bitten, entschieden sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam für eine kreative Lösung.
Vor den Weihnachtsferien organisierten sie einen Weihnachtsmarkt mit Zuckerwatte, Schokofrüchten, Muffins, Keksen, Waffeln, Crêpes, Poffertjes und Punsch, unterstützt von selbst gestalteten Plakaten und Hinweisschildern. Der Einsatz zahlte sich aus: Die Einnahmen übertrafen alle Erwartungen. Nachdem die fehlenden 20 Euro für die Klassenfahrt gedeckt waren, stellte sich die Frage, wie der Überschuss sinnvoll genutzt werden könnte.
Nach einer gemeinsamen Ideensammlung entschied sich die Klassengemeinschaft, 50 Euro an das Tierheim zu spenden und 170 Euro der Hospiz-Stiftung Region Einbeck-Northeim-Uslar zukommen zu lassen. Die Lehrerinnen Sabine Wedekind und Heike Bracharz stellten den Kontakt zur Hospiz Stiftung her und organisierten einen Termin, bei dem die Schülerinnen und Schüler ausführlich über die Arbeit der Stiftung informiert wurden.
Austausch und Spendenübergabe
Im Rahmen der Spendenübergabe entwickelte sich ein lebhafter Austausch mit Dirk Ohlmer, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung. Dabei lernten die Kinder viel über Themen wie Sterbebegleitung, ehrenamtliches Engagement und Trauerarbeit, die sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche unterstützt. Besonders beeindruckt waren sie von der Arbeit des LuToM (Liebe und Tränen ohne Mauern), einer Initiative des Ambulanten Hospizdienstes Leine-Solling, die sich speziell an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene richtet.
Das LuToM bietet in Northeim vielfältige Unterstützungsangebote für junge Menschen, die einen geliebten Menschen verloren haben. In geschütztem Rahmen können sie ihre Trauer verarbeiten, sei es in Einzelgesprächen, in kreativen Workshops oder durch Aktivitäten, die den Austausch mit Gleichaltrigen fördern. Ziel ist es, den Betroffenen einen Weg zu zeigen, wie sie trotz des erlebten Verlustes neue Lebensfreude finden können. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6.2 waren beeindruckt von der Empathie und den Angeboten des LuToM und erkannten die Bedeutung dieser Arbeit für ihre Region.
Die Gesprächsrunde war so spannend und informativ, dass beinahe das Unterrichtsende übersehen wurde – zum Glück erinnerten die aufmerksamen Lehrerinnen an die Zeit. Durch diesen Austausch wurde das Thema Tod und Sterben ein Stück weit in das Leben der Schülerinnen und Schüler gebracht. Die Begegnung vermittelte nicht nur Einblicke in die wichtige Arbeit der Hospizbewegung, sondern zeigte auch, wie man durch eigenes Engagement einen Unterschied machen kann – ganz im Sinne von Cicely Saunders, der Gründerin der modernen Hospizbewegung.
